Allgemein,  Fernreisen,  Roadtrips

Vietnam

Stand: Jänner 2020

Allgemein

Hier ein paar allgemeine Fakten zu Vietnam: Die Hauptstadt von Vietnam ist Hanoi und nach Ho-Chi-Minh-City die zweitgrößte Stadt Vietnams. Hanoi hat rund 7 Millionen Einwohner, Ho-Chi-Minh-City hingegen ca. 8,5 Millionen. Gesprochen wird Vietnamesisch, und das fast ausschließlich. Leider kommt man oft mit Englisch nicht sehr weit, doch mit Händen und Füßen klappt die Verständigung dann doch immer irgendwie. Wir hatten aber auch Hotels, in denen ausgezeichnet Englisch gesprochen wurde. Die Verständigung lies gerade in Phú Quốc sehr zu wünschen übrig. Phú Quốc ist eine vietnamesische Insel vor der Küste von Kambodscha.

Währung

Die Währung in Vietnam ist Dong. Ein Euro ist umgerechnet ca. 25.000 Dong. Das positive an der Währung: Es gibt keine Münzen. Dafür hat man immer einen dicken Pack Geldscheine in seinem Portemonnaie. Es ist auch möglich mit Dollar zu bezahlen, wir hatten damit eigentlich nie Probleme. Wir würden euch aber empfehlen zu Hause noch euer Geld in Dollar zu wechseln. Vor Ort könnt ihr dann die Dollar in Dong wechseln. Beim Abheben bei Geldautomaten in Vietnam fallen unseres Wissens mehr Gebühren an, als beim Bargeldwechseln.

Visum

In Vietnam gibt es eine Visumpflicht. Mit einem e-Visum könnt ihr euch bis zu 30 Tage in Vietnam aufhalten. Kostenpunkt pro Person: Rund EUR 25,00. Hier findet ihr den Link zur e-Visum Website: Hier klicken. Einfach das Formular ausfüllen, Passfoto hochladen und mit Kreditkarte bezahlen. Nach ca. 5 Werktagen könnt ihr dann mit eurem Registrierungscode nachsehen, ob das Visum genehmigt wurde. Ihr bekommt dann auch noch ein E-Mail mit eurem Voucher. Diesen müsst ihr dann zusammen mit eurem Pass bei der Einreise vorzeigen. Euer Pass muss übrigens mindestens 1 Monat länger gültig sein als das Visum.

Solltet ihr direkt nach Phu Quoc einreisen, ist ein visafreier Aufenthalt von bis zu 30 Tagen möglich. Eine Weiterreise auf das Festland wird euch dann allerdings nicht gestattet.

Plant bei eurer Einreise auf jeden Fall genügend Zeit ein, die Visumkontrolle kann dauern. Vom Anstellen in der Schlange bis zum Stempel im Reisepass vergingen bei uns 40 Minuten. Durchschnittlich 75 Sekunden benötigt der Kontrolleur pro Visum pro Reisenden.

Impfungen

Es gibt keine vorgeschriebenen Impfungen, wenn ihr in Vietnam einreist. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es dort das Denguefieber und Japanische Enzephalitis gibt. Grundsätzlich können wir immer empfehlen: Eine ausreichende Reiseapotheke gehört einfach zu jeder Reise dazu. Wir achten in solchen Ländern auch immer besonders auf Insektenschutzmittel und natürlich Sonnenschutzmittel.

Klima

Einen Wechsel der Jahreszeiten wie wir es kennen, gibt es in Vietnam nicht. Es gibt den Wechsel zwischen Regen- und Trockenzeit. Im Norden Vietnams ist es zwischen April und September sehr heiß mit hoher Luftfeuchtigkeit. Von Dezember bis Februar können die Temperaturen in höher gelegenen Gebieten schon mal auf 10 Grad abfallen. Wir hatten beispielsweise im Jänner in Da Lat auf 1.500 Metern Seehöhe am Tag Temperaturen von 26 Grad und am Abend hat es auf 15 Grad abgekühlt. Im Süden (Ho-Chi-Minh-City und Phu Quoc) hatten wir Ende Dezember bis zu 35 Grad.

Städte

Es gibt in Vietnam die Großstädte, die vielleicht nicht jedermanns Sache sind und die kleinen Städte, die zum Teil noch nicht von tausenden Touristen überrannt sind. Ho-Chi-Minh-City ist beispielsweise eine richtige Großstadt. Verkehr ohne Ende, ein Geschäft nach dem anderen und leider auch ziemlich schmutzig. Hoi An hingegen ist zum Beispiel eine kleine, niedliche Stadt. Es ist auch alles sehr touristisch, aber unserer Meinung nach, noch nicht sooo überrannt wie andere Städte, vorausgesetzt man kommt nicht erst am Nachmittag in die Stadt. Denn nachmittags war es auch zu unserer Zeit recht voll. Wir haben in einigen Blogs gelesen, dass Vietnam von Touristen geradezu überschwemmt wird, wir können das nicht überall behaupten. Natürlich sind überall Touristen, aber es ist momentan noch bei weitem nicht so, wie es auf manchen Blogs beschrieben wird. Vielleicht waren wir aber auch zu einer anderen Zeit…

Verkehr

Grundsätzlich gilt auf den Straßen Vietnams: Der Stärkere hat Vorrang! Und: Gefahren wird, wo Platz ist… Das kann dann auch schon mal am Gehsteig sein. Vor Mopeds ist man wirklich nirgends sicher. Es gilt das Prinzip des Stärkeren: Ein Bus hat Vorrang gegenüber einem Auto, ein Auto Vorrang gegenüber einem Moped und alle haben Vorrang gegenüber Fußgängern. An Verkehrsregeln hält man sich nur in den seltensten Fällen, bei Ampeln wird im Normalfall angehalten, aber auch nicht immer. Ein gekennzeichneter Fußgängerübergang ist grundsätzlich ganz nett, erfüllt aber nicht einmal ansatzweise seinen Zweck. Man geht dort über die Straße, wo man gerade drüber gehen möchte, denn es hält sowieso niemand an. Wichtig ist nur: Niemals stehen bleiben. Solange man beim Überqueren in Bewegung ist und Augenkontakt mit den Moped- und Autofahrern hält, hat man die Besten Chancen über die Straße zu kommen.

Moped ausborgen

Ein Moped auszuborgen ist überhaupt kein Problem, allerdings würden wir euch von Fahrten in Großstädten wie Ho-Chi-Minh-City und Hanoi dringend abraten. Wir haben uns auf Phu Quoc, in Da Lat und in Mui Ne ein Moped ausgeborgt, also in ländlichen Gegenden. Dort ist weniger Verkehr, jedoch auch gewöhnungsbedürftig. Bei einer Kreuzung stehen zu bleiben und zu warten, bis man laut Verkehrsregeln abbiegen kann ist relativ sinnlos. Wenn man beispielsweise bei einer ungeregelten Kreuzung (ohne Ampel) links abbiegen möchte, fährt man langsam nach links in den Gegenverkehr, die entgegenkommenden Mopeds werden sich anpassen und ausweichen. Achtung nur bei Autos und Bussen, die haben natürlich Vorrang (Prinzip des Stärkeren).

Die Kosten für ein Moped belaufen sich auf 120.000 bis 200.000 Dong (€ 4,60 bis € 7,80) für 24 Stunden. Das Ausborgen ist unkompliziert: Man zeigt seinen Reisepass, es wird eine Kopie oder ein Foto gemacht, man bezahlt und kann fahren.

BITTE GEBT NIEMALS EUREN REISEPASS AB, verlangt ihn IMMER zurück.

Meist reicht auch schon, wenn ihr eine Kopie vom Pass herzeigt. In Mui Ne mussten wir einmal sogar gar nichts herzeigen. Wir bezahlten 150.000 Dong und sind gefahren.

Fortbewegungsmöglichkeiten / Busse / Nachtbusse / Autos / GRAB

In Vietnam gibt es die verschiedensten Möglichkeiten sich fortzubewegen. Bis auf Züge haben wir wahrscheinlich jede dieser Möglichkeiten genutzt.

Am einfachsten und schnellsten ist man natürlich mit dem Flugzeug. Vietnam hat ein ganz gut vernetztes Inlandsflugsystem und die Flüge sind recht günstig.

Dann gibt es Busse und Nachtbusse. Wir haben jeden Bus im Vorhinein mit bookaway.com oder vietnambustickets.com gebucht. Das verlief größtenteils problemlos.

Einmal mussten wir 2 Stunden auf einen Nachtbus warten, und zwar von dem Anbieter Hung Thanh Travel. Wir hatten sehr viele negative Blogbeiträge über diese Firma gelesen und können diesen auch definitiv zustimmen:

Solltet ihr einen Nachtbus buchen, bucht bitte NICHT den Anbieter Hung Thanh Travel.

Angefangen vom Zuspätkommen, über zerrissene Sitze bis hin zum (fast) defekten Bus hatten wir mit diesem Anbieter alles. Ca. 30 Kilometer vor Hue, unserem Zielort, hörten wir auf einmal einen lauten Knall. Wir dachten zuerst, dass ein Reifen geplatzt sei… Der Busfahrer und seine 3 Begleiter stiegen aus, schauten kurz, einer holte einen Schraubenschlüssel und nach 3 Minuten ging die Fahrt weiter. Sie ging allerdings sehr, sehr langsam weiter… Wir wissen bis heute nicht, was passiert ist. Sicher haben wir uns in diesem Bus nicht mehr gefühlt, wir sind schlussendlich aber doch noch heil angekommen.

Unsere Fahrt von Mui Ne zum Flughafen war im Vergleich zum Nachtbus das genaue Gegenteil. Solche komfortablen Sitze haben wir noch nie gesehen. Hier können wir den Anbieter Thinh Phat Limousine auf jeden Fall empfehlen. Wir wurden pünktlich bei unserem Hotel abgeholt und hatten einen ausgesprochen freundlichen und zuvorkommenden Fahrer.

Das gleiche gilt für die Autos, die wir ebenfalls im Vorhinein gebucht haben. Am besten ihr lest euch bei bookaway.com immer die Rezessionen durch, dann kann normalerweise nichts mehr schief gehen.

Wenn ihr mal nicht die Chance habt in einen Bus zu steigen, oder in einer Stadt von A nach B wollt, empfehlen wir euch GRAB.

GRAB ist nichts anderes wie UBER, nur im asiatischen Raum. Die Bedienung ist einfach: GRAB App herunterladen, registrieren, Kreditkarte hinterlegen und schon könnt ihr die App benutzen. In den meisten Fällen könnt ihr mit Kreditkarte bezahlen, es gibt aber auch Städte, in denen ich die Kreditkartenbezahlung nicht auswählen konnte. Dann muss der Fahrer bar bezahlt werden. Das seht ihr aber schon vorab beim Buchen, welche Zahlungsmöglichkeiten ihr habt. UND vergesst nicht, euch regelmäßig über Promo Codes zu informieren. Das funktioniert ganz gut und wir konnten uns dadurch auch bis zu 50 % des Fahrpreises sparen. Hier verlinke ich euch die Website, auf der ich die Promo Codes gefunden habe, meines Wissens werden die Codes auch laufend aktualisiert: Hier geht’s zur Promo Seite

Sim Karte

In Vietnam empfiehlt es sich, eine eigene Sim Karte zu kaufen. Anbieter für Prepaid Karten sind Viettel, Mobiphone oder Vinaphone. Eigentlich wollten wir eine Sim Karte von Viettel oder Mobiphone weil sie angebllich die beste Netzabedeckung haben, wir hatten allerdings nur einen Vinaphone Shop in unserer Nähe, deswegen haben wir uns dort eine Sim Karte besorgt. Wir haben auch gelesen, dass man die Sim Karte mit dem Reisepass registrieren lassen muss, bei uns war das nicht der Fall. Im Nachhinein wussten wir dann auch wieso.

Kostenpunkt für 5 GB Datenvolumen und 100 Minuten Gesprächszeit: 250.000 Dong (€ 9,70)

Grundsätzlich hat alles ganz gut geklappt, wir hatten nie Probleme mit dem Empfang. Das einzig lästige waren die vielen Werbeanrufe und Werbe-SMS. Anscheinend werden in Vietnam die Nummern dieser Prepaid Sim Karten doppelt und dreifach vergeben. Ob es dann auf 3 Telefonen läutet, wenn man die Nummer anruft: Keine Ahnung. Aber im Großen und Ganzen hat alles gut geklappt und wir sind die 3 Wochen sehr gut mit unserem Datenvolumen ausgekommen.

Steckdosen

Wir haben gelesen, dass es in Vietnam keine einheitlichen Steckdosen gibt. Deswegen haben wir sicherheitshalber 2 Universalstecker eingepackt. Gebraucht haben wir sie allerdings in ganz Vietnam nicht, wir konnten überall unsere Geräte / Akkus problemlos anstecken und brauchten dafür keinen Adapter.

Sauberkeit

Das mit der Sauberkeit ist in Vietnam so eine Sache… Man kann hier definitiv zwischen Nord- und Südvietnam unterscheiden. Der Süden Vietnams ist sehr schmutzig, dazu zählen in erster Linie die Insel Phú Quốc und Ho-Chi-Minh-City. Müll wird einfach auf die Straße geworfen. Man sieht immer irgendwo Rauchwolken oder sogar kleine Feuer, dann weiß man, dass dort wieder Müll verbrannt wird. Das Problem: Es wird dort wirklich alles verbrannt, egal welche Materialien. Wir haben auf Phú Quốc 2 Tauchgänge gemacht und eines steht definitiv fest: Ich habe bei all unseren Tauchgängen noch nie ein Meer gesehen, das so schmutzig ist, wie in Vietnam. Der Müll schwimmt nicht nur an der Oberfläche, auch am Meeresgrund sieht es nicht besser aus… Zum Thema Umweltschutz sollte in diesen Ländern einmal angefangen werden, etwas zu ändern…

Essen

Der Aussage, dass die vietnamesische Küche eine der besten Küchen der Welt sein soll, können wir nur bedingt zustimmen. Wir haben in Vietnam wirklich alles gesehen und gegessen: Von ausgezeichnet bis undefinierbar.

Eines vorweg: Die Vietnamesen essen wirklich ALLES!! Angefangen von ungeschlüpften Küken, die sich noch im Ei befinden, über Schlangen, Aale, Kröten, Hühnerfüße bis hin zum Krokodil. Es wird alles gegessen und manches wird auch als Spezialität angesehen. Und ja, es werden auch Hunde gegessen. Angeblich kommt diese „Spezialität“ eher im Norden auf den Teller, wir konnten aber auf keiner Speisekarte „Hund“ entdecken, was aber natürlich nicht heißt, dass keine angeboten werden.

Die berühmte Pho, auf die wir uns schon sehr gefreut haben, war am Anfang unserer Reise eine ziemliche Enttäuschung. Man kann die berühmte Nudelsuppe in verschiedenen Varianten haben: Mit Rind, mit Schwein, mit Huhn und mit Gemüse. Unsere ersten Versuche machten wir mit Rindfleisch, der Pho Bo. Mit dem Rindfleisch hatten wir nicht in jeder Suppe Glück: Einmal bekamen wir hauchdünnes, zartes Rindfleisch und einmal bekamen wir flaxige, durchzogene Fleischstücke. Geschmacklich war die Suppe nie wirklich der Burner da sie entweder gar nicht gewürzt war, oder man nur einen Hauch Minze herausschmeckte.

Auch das berühmte Banh Mi war für uns eher eine Enttäuschung. Flaxiges Fleisch und undefinierbare Gewürze waren das Ergebnis unserer Bestellung. Unsere Enttäuschung liegt aber möglicherweise auch daran, dass wir diese Gewürze auch überhaupt nicht gewohnt sind.

Ganz anders war unsere Erfahrung dann in Da Lat und in Mui Ne. Ich verlinke euch unten die zwei Restaurants. In Da Lat waren wir in einem ausgezeichnet besuchten Barbecue Grillhaus. Ich glaube, wir waren dort die einzigen Touristen. Das Essen war dort wirklich sehr lecker, man darf aber auch keine Angst vor dem Bestellen haben. In diesem Grillhaus haben wir dann auch das erste Mal zugesehen, wie Vietnamesen gegrillte Hühnerfüße essen. Angeblich eine Delikatesse, für uns unvorstellbar.

In Mui Ne haben wir dann unser Lieblingsrestaurant gefunden. Diese Pho (eine mit Hühnerfleisch, eine mit Gemüse) war bestimmt die beste Suppe, die wir je gegessen haben. Scharf, aber ausgezeichnet. Auch die Frühlingsrollen, die Nudeln mit Garnelen und der gebratene Reis waren ein absolutes Geschmackserlebnis. Solltet ihr in Mui Ne sein, besucht unbedingt dieses Restaurant (siehe unten), ihr werdet nicht enttäuscht werden!

 

Restaurant in Da Lat Restaurant in Mui Ne
BBQ Mọ Tề Nhà Nghỉ Yến Nhi
1 Đường Lê Hồng Phong, Phường 4, Thành phố Đà Lạt, Lâm Đồng, Vietnam ĐT706, Mũi Né, Thành phố Phan Thiết, Bình Thuận, Vietnam

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert